Dummy

Karate ist ein Training für Körper und Geist

Hans-Jürgen Pech lebt den Sport im TSV 1863 Lobstädt. Als Trainer, Sportler und Leiter der Sektion Karate hat er großen Anteil an den sportlichen Erfolgen seiner Schützlinge. Er wurde für sein Engagement mit der Ehrennadel des Landessportbundes in Silber geehrt.

„Er steht von Montag bis Sonntag in der Turnhalle“, sagte der Vereinsvorsitzende des TSV 1863 Lobstädt, Claus Meiner, zur 150-Jahr-Feier des Vereins im letzten Jahr. Für sein Engagement als Trainer, Sportler und Leiter der Sektion Karate bekam Hans- Jürgen Pech die Ehrennadel des Landessportbundes in Silber verliehen. Die Kampfsportgruppe hatte vor fast 20 Jahren mit drei Mitgliedern angefangen, heute gehören dutzende Aktive dazu. Vor allem die Jugendlichen bringen von nationalen und internationalen Wettkämpfen Pokale nach Hause. Dass viele in der Sektion so erfolgreich sind, ist der Verdienst von Hans-Jürgen Pech.

„Ich bin das ja nicht alleine“, versucht er Lob und Anerkennung herunterzuspielen, im Rampenlicht steht der 54-Jährige nicht so gern. „Es sind viele Akteure, die dazu beigetragen haben, dass wir so erfolgreich sind“, ergänzt Pech, der mit seiner Frau Kerstin und der Tochter Stephanie (24) in Lobstädt lebt. Alle drei interessieren sich für Karate, beschäftigen sich zusätzlich mit der Kampfkunst Chi-Ryu, einer Kombination aus Hebel- und Wurftechniken und dem Iaido, der Kunst des Schwertziehens.

Doch sportlich ging es bei Hans-Jürgen Pech, einst Schüler der Dinterschule Borna, erst einmal mit Leichtathletik los. Bis zur Lehre als Instandhaltungsmechaniker blieb er dieser Disziplin treu, später spielte er in der Freizeit Fußball. 1982 begann der gebürtige Leipziger – während seiner Armeezeit – mit dem Kampfsport. Pech lernte durch Zufall einen Karatetrainer kennen und vertiefte seine Kenntnisse. „Karate ist ein Training für Körper und Geist, dient der Gesundheit und der Selbstverteidigung“, fasst der Lobstädter zusammen. Doch der erfahrene Trainer kennt den Unterschied zwischen Freizeitsport und hartem Wettkampftraining. „Karate als Gesundheitssport ist phänomenal, als Wettkampfsport sehr anstrengend“, weiß Pech.
1994 gründete er gemeinsam mit André Werner die Karategruppe unter dem Dach des TSV 1863 Lobstädt. Zurzeit trainieren allein montags und dienstags mehr als zehn Kinder und Jugendliche unter der Anleitung von Pech, der auch die Trainingslager und Wettkampfreisen organisiert und ganz nebenbei auch noch Wettkampfrichter ist. Wie er das alles schafft, verrät sein Lebensmotto. „Einfach loslegen, nicht zu viel planen.“ Dass es aufgeht, zeigen die Erfolge von Pechs Schülern. Bei der Karate-Europameisterschaft 2012 in den Niederlanden holte Christoph Pütz (18) Gold und Silber. Seine beiden 16-jährigen Schützlinge Anika Pütz und Jared Nelle gewannen bei der Karate- Weltmeisterschaft in Remscheid 2013 die Silber- und Bronzemedaille in ihrer Altersklasse. „Einen Kampf haben wir aber noch nicht gewonnen“, sagt Pech. „Lobstädt braucht dringend eine neue Trainingsstätte, die Halle ist baufällig und mit Trainingszeiten komplett ausgelastet.“ Lange werde das nicht mehr gehen, so der Trainer.

(Ulrike Wolf, 01.03.2014)

Zurück