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Chronik

Chronik

1863 bis 1899

Der sich zu Beginn der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelnde Patriotismus löst massenweise Gründungen von Turn-, Schützen- und Gesangsvereinen aus, darunter war auch der Turnverein Lobstädt. Seine Gründung im Jahre 1863 stand ganz im Zeichen des 3. Allgemeinen Turnfestes, das im gleichen Jahres in Leipzig stattfand. Der Lobstädter Turnverein schafft die ersten Turngeräte an und führt eine Weihe seiner Vereinsfahne durch. Es ist der Beginn einer kontinuierlichen Aufwärtsentwicklung des Vereinssportes in der Gemeinde.

1872 Am 23. und 24. Juni erlebt Lobstädt sein erstes Gauturnfest.
1878 Auf Initiative von Lehrer Schenk findet auf dem Platz hinter dem Hirtenteich (Spittelteich) ein weiteres Gausportfest statt
1883 Gründung des Kegelklubs „Saxonia“ in Lobstädt
1888 Am 23. September begeht der Turnverein sein 25jähriges Bestehen mit einem Stiftungsfest und einem großen Festumzug.
1895 420 Turner aus 19 Vereinen feiern in Lobstädt ein weiteres Gauturnfest.

Statuten des Kegelclubs „Saxonia“ zu Lobstädt vom 26.11.1890

Statuten des Kegelclubs „Saxonia“ zu Lobstädt vom 26.11.1890

Programm zur Fahnenweihe des Turnvereins zu Lobstädt vom 28.08.1892

Programm zur Fahnenweihe des Turnvereins zu Lobstädt vom 28.08.1892


1900 bis 1918

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfuhr die nationale und internationale Sportbewegung einen weiteren Aufschwung. Der Turnverein zu Lobstädt zählt zu diesem Zeitpunkt rund 100 Mitglieder. In Leipzig wird im Jahr 1900 der Deutsche Fußballbund (DFB) gegründet. Am 2. August 1914 beginnt das Deutsche Kaiserreich den 1. Weltkrieg. Nicht nur der internationale Sport leidet unter den Folgen des Weltkrieges, zunehmend spüren auch die örtlichen Sportvereine die Auswirkungen. Die Chronik von Lobstädt weist für diese Zeit keine sportlichen Höhepunkte aus.

1901 Gründung des Radfahrvereines „Germania“ am 06.01.1901 mit 48 Mitgliedern
1903 Bannerweihe des Radfahrvereines „Germania“
1904 Der Radfahrverein „Tempo“ zu Lobstädt und Umgebung wird gegründet.
1908 Bildung des Kegelklubs „Gut Holz“ zu Lobstädt.
1912 Die sozialdemokratisch orientierte „ Freien Turnerschaft Lobstädt und Umgebung“ wird aus der Taufe gehoben.
1913 Der TSV begeht sein 50. Stiftungsfest. Im gleichen Jahr wird der Verein für Bewegungsspiele (VfB) Lobstädt gegründet. 16 Sportler nehmen am 12. Deutschen Turnfest in Leipzig teil.

Der Turnrat 1913

Der Turnrat 1913

Plakat Stiftungsfest vom 24.05.1913

Plakat Stiftungsfest vom 24.05.1913


1919 bis 1932

Die Arbeitersportbewegung erlebt einen Aufschwung, gleichzeitig verschärfen sich die politischen Auseinandersetzungen. Dies führt zu Vereinswechseln und Veränderungen in der Zugehörigkeit zu Verbänden. Die Teilnahme von 135 Frauen an den Olympischen Sommerspielen 1924 in Paris belegen die sich verändernden gesellschaftlichen Einstellungen.Im Winter 1929/30 gerät Deutschland in den Strudel der Weltwirtschaftskrise, der Vereinssport wird erneut vor eine große Bewährungsprobe gestellt.

1919 Gründung des Arbeiter-Turn- und Sportbund (ASV) zu Lobstädt mit den Sparten Allgemeiner Gesangsverein, Freie Turner und Radfahrverein „Freie Radler“
1925 5 Lobstädter Sportler sind Teilnehmer der Internationalen Arbeitersportolympiade in Frankfurt/Main.
1928 Am 14. Deutschen Turnfest in Köln beteiligen sich 20 Sportler aus Lobstädt.

SatzungSportVereinigung_1919_c

Satzung der Sport-Vereinigung Lobstädt vom 01.07.1919 ((1 Blatt, c))


1933 bis 1945

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erfolgt eine politische Gleichschaltung des Sportes. Am 1. September 1939 beginnt der 2. Weltkrieg, unter dessen Kriegsfolgen auch die Sportbewegung in Lobstädt leidet.
1936 6 Sportler aus Lobstädt sind am Rahmenprogramm der XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin beteiligt.
1938 Der TSV 1863 feiert sein 75jähriges Bestehen mit sportlichen Wettkämpfen, an denen 350 Sportler teilnehmen.


1945 bis 1948

Im Jahre 1945 werden von den Besatzungsmächten alle noch bestehenden Sportvereine aufgelöst. Erlaubt waren nur kommunale Sportgruppen, so auch in Lobstädt. Für den Sportbetrieb müssen zunächst Provisorien genutzt werden. Hand- und Fußball wird z. B. auf einem aufgeschütteten Gelände, auf dem sich jetzt der Glück-Auf-Sportplatz befindet, gespielt. Später wird eine Wiese an der Straße nach Neukieritzsch genutzt. Als diese nicht mehr nutzbar ist, erfolgte der Umzug auf den Sportplatz von Großzössen.

1945 Im Herbst wird eine Gemeindesportgruppe für Fußball und Handball gegründet. Es folgen die Sportarten Kegeln, Schach, Turnen und Tischtennis.
1948 Die Gemeindesportgruppe wird umbenannt in Sportgemeinschaft Lobstädt. Die Handballer schaffen den Aufstieg in die Bezirksliga Leipzig.


1949 bis 1989

Die 1949 gegründete DDR erklärt die Entwicklung und Förderung von Körperkultur und Sport zu einer politischen Hauptaufgabe. Ab dem Frühjahr 1950 werden zentrale Sportvereinigungen aufgebaut, z. B. für den Bergbau die SV Aktivist. Ihnen werden die bereits bestehenden und sich neu gründeten Betriebssportgemeinschaften (BSG) angegliedert. Vieler Orts, so auch in Lobstädt, entstehen ab 1953 neue Sportstätten. In den 1980iger Jahren erreicht der wirtschaftliche Niedergang der DDR auch den Breiten- und Freizeitsport. Mit der politischen Wende verändern sich für den Sport die Bedingungen dramatisch, die finanzielle und materielle Unterstützung der Braunkohlewerke existiert nicht mehr. Der Vereinssport steht in Lobstädt faktisch vor dem Aus. Die BSG heißt nur noch BSG „Großzössen“. Der Zusatz Aktivist wird gestrichen

1949 Die Sportgemeinschaft Lobstädt zählt 74 Mitglieder. Am 9. Juli wird die Vereinigung der Sportgemeinschaften Lobstädt und Großzössen zur BSG „Brikett Lobstädt-Großzössen“ vollzogen. Den Schwerpunkt in der BSG bilden die Sportarten Fuß- und Handball, Schach, Kegeln, Tischtennis, Turnen, Leichtathletik und Gymnastik. Als Sportstätten dienen Provisorien, wie z. B. der Saal der Konsumgaststätte in Großzössen.
1952 Erfolgt die Umbenennung in BSG Aktivist Lobstädt-Großzössen. Die Fußballer schaffen den Aufstieg in die Bezirksklasse
1953 Am 20. Juni startet der erste Arbeitseinsatz für den Neubau eines Sportplatzes in der Glück-Auf-Straße.
1957 Am Tag des Bergmannes, dem 7. Juli wird nach 4 Jahren Bauzeit und vielen Abweichungen von der ursprünglichen Zielstellung schließlich der Sportplatz eingeweiht. Er erhält den Namen Glück-Auf-Kampfbahn.
1963 Im Juni/Juli werden mit einem großen Fest- und Sportprogramm „100 Jahre Turnen und Sport in Lobstädt“ gefeiert, u. a. mit einem „DDR-offenen Läufertag“. Besonders die Fußballer und Handballer feiern in den Folgejahren viele Erfolge. Die Abteilung Radsport wird neu gegründet.
1975 bis 1989 die BSG Aktivist Großzössen zählt ca. 1.000 Mitglieder, davon ca. 400 Mädchen und Jungen unter 15 Jahren. Die aktive sportliche Betätigung erfolgt unter den vom DTSB der DDR vorgegebenen Rahmenbedingungen. Es wird viel und intensiv Sport getrieben. Hauptunterstützer des Sportes sind die Braunkohlenwerke in Lobstädt und Großzössen.

Plakat Handball vom 23.03.1951

Plakat Handball vom 23.03.1951

Festschrift 100 Jahre Turnen und Sport in Lobstädt vom Juli 1963

Festschrift 100 Jahre Turnen und Sport in Lobstädt vom Juli 1963


1990 bis 2014

Der Vereinssport musste vollkommen neu organisiert und finanziert werden. Nur dem ehrenamtlichen Engagement von sportbegeisterten Bürgerinnen und Bürgern ist es zu verdanken, dass dieser „Neustart“ des Freizeit- und Breitensports gelingt. Die kommunalen Gremien und die Bürgermeister stellen sich ihrer Verantwortung für den Erhalt und den Neubau von sportlichen Einrichtungen. So auch in Lobstädt. Auch nach der Eingemeindung von Lobstädt, Kahnsdorf und Großzössen im Jahre 2008 in die Gemeinde Neukieritzsch wird dieser Weg erfolgreich weiter bestritten. Im Jahre 2015 zählt der TSV 1863 Lobstädt 350 Mitglieder , die sich in 12 Abteilungen sportlich betätigen.

1990 Am 21. September wird der Verein unter dem Namen Turn- und Sportverein 1863 e. V. Lobstädt in das Vereinsregister eingetragen. Ca. 100 Mitglieder sind organisiert und betätigen sich in den Abteilungen Fußball, Kegeln, Volleyball, Kraft- und Frauensport. Im Dezember erfolgt die Aufnahme des Vereins in den Landessportbund Sachsen.
1992 Als erster Verein im damaligen Kreis Borna organisiert der TSV von nun an jährlich Dorffeste.
1994 Die Abteilung Karate (Zhong Ryu) wird gegründet.
1996 bis 1998 Die Abteilung Fußball spielt mit ihrer 1. Männermannschaft in der Landesliga von Sachsen.
2013 Mit einer festlichen Veranstaltung wird an die Gründung des ersten Lobstädter Sportvereines vor 150 Jahren erinnert.
2015 Der Startschuss zum Bau einer neuen Turnhalle in Lobstädt wird gegeben.

Urkunde Sportplakette des Bundespräsidenten vom April 2014

Urkunde Sportplakette des Bundespräsidenten vom April 2014


Überreichung der Sportplakette, Foto aus dem Jahre 2014

Überreichung der Sportplakette, Foto aus dem Jahre 2014