erstellt am: 19.09.2015 | Kategorie(n): Fußball
Ich war dabei, du warst dabei, wir war´n dabei das zu verlier´n:
Günther, T. Pfau, Grübel, Winkler, J. Pfau, Fubel, Dietel, Grabner, Melzer, Hinz, Krauspe, Thierfelder
TSV Tröglitz – TSV Lobstädt 9:1 (5:0)
Verloren haben die sonst so siegverwöhnten Kicker vom TSV Lobstädt in Tröglitz. Das kann sicher mal passieren. Niederlagelos ist kaum eine Mannschaft durch ein Spieljahr gekommen. Aber was da abging im benachbarten Sachsen Anhalt kann oder besser gesagt muss man als historisches Ereignis in der Geschichte dieser Altherrenmannschaft bezeichnen. Angetreten mit einer nur von der Höhe des Ergebnisses differierenden Erwartungshaltung des bevorstehenden Sieges bekam der Gast neun Gegentore eingeschenkt und übertraf damit die noch tief steckende Schmach des 6:2 von vor ein paar Jahren an gleicher Stelle. Nie hört man sonst das gerade erzielte Ergebnis beim Duschen. Nie. Selbst wenn man hoch gewinnt. Aber in Tröglitz hätten es beinahe die bereits vom Alter mächtig gezeichneten Kabinenwände nachsprechen können so oft wurde es in allen Lobstädter Stimmlagen genannt. Neun zu eins. Und das in ungefähr zweihundertfacher Wiederholung. Ob es so etwas an dieser Stelle schon einmal gegeben hat will kein Mensch wissen. Vor allem nicht wenn er aus Lobstädt kommt oder zumindest dort Fußball spielt. Genau so wenig brauchten die Lobstädter Spieler als tröstende Worte gemeinte Bemerkungen der Gegner beim Shake Hand. Aber wer will es ihnen verdenken. Auch die müssen geschockt gewesen sein. Ein Tröglitzer sagte beim Abgang zu einem Lobstädter allen Ernstes: „Gut gespielt.“ Und so kam es zu diesem schwarzen Freitag. Bei herrlichsten Bedingungen war dem TSV die Lust an diesem Spiel durchaus anzumerken. Es gab in der Anfangsviertelstunde reichlich Ballbesitz und gute Kombinationen. Tröglitz war gezwungen zu reagieren anstatt zu agieren. Der TSV hatte hervorragende Chancen. Eigentlich versäumten Grabner und Hinz eine Dreitoreführung herauszuschießen bzw. zu köpfen. Dann ging ein Gegenangriff über die rechte Seite. Einer Kette von Fehlern war es zu verdanken, dass am Ende auch noch der Lobstädter Hüter zu spät aus dem Kasten eilte und das 1:0 perfekt war. Von da an ging es in etwa so. Anstoß und Torchance Lobstädt. Gegenangriff. Tor Tröglitz. Insgesamt fünfmal bis zur Pause. Von Tor zu Tor rannte der TSV kopfloser an und bekam die Quittung ohne die richtigen Lehren daraus zu ziehen. Nach dem Wechsel machte T. Pfaus Freistoßtreffer Mut. Der fiel wesentlich früher als das Tröglitzer Führungstor im ersten Abschnitt. Eigentlich Zeit genug. Dann nahm sich Lobstädt aber wieder selbst den Schwung durch umständliches Spiel, Passungenauigkeit und schlechter Chancenverwertung. Als man noch anfing zu mosern war es ganz vorbei. Selbst eine Schafsherde hätte mehr dagegen getan sich abschlachten zu lassen. Aber irgendwie hat es auch keiner mutwillig gemacht. Lobstädt kassierte in der Folge noch vier Gegentore und verlor mit 9:1.
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