Eine Brandrede vom Feinsten lieferte Mannschaftsleiter Voigt vor dem Spiel in der Lobstäder Kabine beim gastgebenden Röthaer SV. Die Mischung von Lobeshymne für die gute Stimmung im Bus auf der Heimreise nach der Niederlage in Netzschkau, von Motivation zum Weitermachen nach einem schlechten Spiel, von Kritik an den Umgangsformen innerhalb der Mannschaft passte punktgenau. Alles war dabei. Selbst die Einsicht, das Wechselkarussell in der Vorwoche vornehmlich in der ersten Halbzeit zu schnell gedreht zu haben fehlte nicht. Ergreifend. Schlicht und einfach ergreifend. Vielleicht nicht unbedingt für alle im Publikum aber immerhin für einen, der diese Worte vor vielleicht zehn Jahren auch schon aus dem eigenen Munde gehört hatte. Da nämlich als sie oftmals explizit an denjenigen gerichtet waren, der sie am Freitag zur Mannschaft sprach. Als sich alle anderen noch wunderten über den Redeschwall machte sich Hinz, der damals Ralla sein Trainer war so seine Gedanken und freute sich über den Reifeprozess seines Ex Spielers. Gegen Rötha setzte Voigt Winkler und Grübel Licht und Scheil vor die Nase und andere hatten Glück, dass der Coach nicht noch mehr neue Spieler zur Verfügung hatte. Positionell kam er unter anderem auch darauf Melzer auf Rechtsverteidiger zu stellen. Das allerdings ist jetzt kein großer Kunstgriff gewesen. Darauf ist sein Ex Trainer auch immer als Erstes gekommen. Sei es wie es sei. Gegen eine sehr gut besetzte Röthaer Freunde Truppe fruchteten alle Maßnahmen sofort und es machte wieder mehr Spaß zuzuschauen und mitzukicken. Von Beginn an war das Niveau gut und ausgeglichen. Lobstädt stand hinten sehr sicher und im Spielaufbau ging ansehnlich zugange außer groß Torgefahr zu erzielen. Dazu war man zu verspielt oder nicht passgenau genug. Das wiederum nutzte Rötha zu Gegenangriffen die wesentlich mehr Gefahr für das Gästetor brachten. In die Pause ging es jedoch für beide Kontrahenten ohne Tore. Nach dem Wechsel machte Lobstädt mehr Druck. Dem Gastgeber war etwas die mangelnde Spielpraxis anzumerken und der TSV kam zu seinen ersten guten Möglichkeiten. „Dosenöffner“ war dann Scheil. Von genial bis Zufallsprodukt kann man sich von der Beschreibungspalette noch einiges mehr heraussuchen. Fubel drehte schon meckernd ab als sich die Kugel dann doch noch ins lange Eck senkte. Damit war der Bann gebrochen. Grübel setzte sich links durch und bediente Flack, der in der Drehung den Arsch rausstreckte und unhaltbar in die lange Ecke vollendete. Seine beiden anderen Tore die zum Hattrick führten kann vom Redakteur wegen Abwesenheit nicht beschrieben werden. Fakt ist jedoch, dass es irgendwie an den der geredeten Rede gelegen haben musste. Voigt`s eindringliche Worte galten unter anderem auch dem Dreiertorschützen der im Reifungsprozess zumindest bis letzte Woche noch nicht so weit fortgeschritten war. Aber vielleicht ist nun endlich der erste Schritt gemacht.
Lobstädt mit: Krause, T. Pfau, Melzer, Dietel, Mosolygo, Krauspe, Fubel, Licht, Schei, Hinz, M. Flack, Thierfelder, Grübel, Winkler
Tore: Scheil 1x, Flack 3x
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