„Wir dürfen uns nicht immer unter Druck setzen aber wir müssen…“ So oder so ähnlich drangen die Worte des Trainers in die Gehörgänge der zahlreich vorhandenen Spieler des TSV die sich Front of Stage dicht an dicht wie die Leute im Innenraum des AC/DC Konzert aneinander drängten und hörten wie gebannt zu. Allerdings wollten die Frontmänner der Rockgruppe am Mittwoch durchaus Druck aufbauen um ihn nach unendlicher Steigerung begleitet von Donnerschlägen über das Publikum in die Leipziger Nacht abzulassen. Hier sollten die Worte die Spieler beruhigen und ihnen den Druck nehmen wie das Ventil dem bis zum zerbersten gefüllten Fahrradschlauch. Damit man besser Haftung hat und nicht so leicht vom Weg abkommt wie mit optimalem Reifendruck. Sprich, den Gegner zu bespielen und zu bekämpfen wie es die an diesem Abend hervorragenden Voraussetzungen hergeben sollten. Viele gute Spieler. Ein affengeiler Fußballplatz. Herrliches Wetter. Nicht zu warm und nicht zu kalt. Ein Gegner der nur auf Kunstrasen spielt. Was wollte man mehr als einfach nur rausgehen und Fußball spielen. Das taten die Himmelblauen Lobstädter dann auch als bald. Sie ließen den Ball laufen, bewegten sich und kombinierten. Allen machte es Spaß zuzuschauen und mitzuspielen. Der SV Groitzsch der mit einer gut besetzten Truppe anreiste wurde förmlich an die Wand gedrückt. Schnell fiel das 1:0. Nach herrlichem Spielaufbau gelangte die Kugel in den Lauf von M. Flack. Der übersah den ungedeckten Mitspieler nicht und Hinz musste das Leder nur noch über die Linie drücken. Scheils geniale Flanke von rechts drückte der Passgeber vom ersten Tor dann per Kopf selbst in die Maschen. Zu viel Druck übte offensichtlich Krauspes Schuss auf die Hände des Groitzscher Hüters aus. Der musste zum 3:0 passieren lassen. Zwischendurch kam der Gast dann mit einem vermeidbaren Treffer nach einer Ecke auf 3:1 heran.j Das störte die Heimelf allerdings nicht weiter und Grabners abgefälschter Schuss stellte den alten Abstand nachdrücklich wieder her. Als sein Geschoss mit Überdruck zum 5:1 das Netz fast zerriss war das Match für alle Beteiligten entschieden und es gab für beide Mannschaften praktisch gar keinen Druck mehr. Aber die Vertretungen gingen unterschiedlich damit um. Lobstädt vergaß beim Ablassen das Ventil an der richtigen Stelle zuzuschrauben. Groitzsch nahm die Luftpumpe in die Hand. Mit drei Toren in Folge setzte Groitzsch den TSV doch noch so sehr unter Druck wie es die Trainer mit ihren Worten eigentlich vermeiden wollten. Irgendeinen der vielen Teilsätze mussten die Spieler bei der Ansprache die mit „… aber wir müssen…“ begannen überhört haben. Wahrscheinlich diesen: „… aber wir müssen aufpassen, dass wir am Ende nicht nochmal unter Druck geraten.“. Letztendlich gewann der TSV Lobstädt nach toller erster Halbzeit und vielen Möglichkeiten im zweiten Abschnitt hoch verdient gegen den SV Groitzsch. Übrigens. Einer war für beide Mannschaften gleich. Der Luftdruck. Aber das sei nur am Rande erwähnt und hat mit dem eigentlichen Spielbericht nichts zu tun.
Lobstädt mit: Krause, Pfau J., Dietel, Winkler, Krauspe, Melzer, Flack, Hinz, Grübel, Grabner, Scheil, Liedtke, Jeschky, Leihkauff
Tore: Hinz, Flack, Krauspe, Grabner 2x
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