Im Jahr der Wildschweine mussten Lobstädts Alte Herren nach mindestens drei Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage einstecken in Eula an der Anfield Road. Da waren aber auch Keiler in der Rotte des Gastgebers. Manche konnte man durchaus noch als Läufer bezeichnen. Und qualitativ hatten sie es auch drauf. Da kam der Gast ganz schön ins Schwitzen. Zumal man noch zum Umziehen angetrieben werden musste weil es zwei verschiedenen Anstoßzeiten gab und sich Eula schon auf 18.00 Uhr eingestellt hatte. Obwohl die richtigen Wildschweine menschenscheu sind und den Ort trotz anbrechender Dämmerung gemieden hätten. Wer weiß. Als der letzte Lobstädter da war ging es in der neu beplankten Wild Pig Save Arena wo bald auch noch eine Autobahn vorbeiführen wird los. Von Anfang an entwickelte sich ein munteres Match. Dabei hatte der Gastgeber im spielgestaltenden Mannschaftsteil Vorteile aber Lobstädt eine starke Abwehr so dass relativ wenig Chancen auf beiden Seiten zustande kamen. Die erste dicke hatte der Gast als Krauspe durch einen Pass in die Tiefe frei vor dem Eulator auftauchte und anstelle selbst abzuschließen versuchte Fubel zu bedienen was selbst Wunderlich im Tor der Heimelf verwunderte. Da kann man unter den Umständen durchaus mal sagen: “Schwein gehabt.“ Kurios war an diesem Tag, dass das mehr oder weniger nicht vorhandene Lobstädter und das spielerisch gut funktionierende Eulaer Mittelfeld so gut wie nichts mit den Toren des Gastgebers zu tun hatte. „1 vor“, also die „1“ war in dem Fall der Euler Ballgewinn nach Durchbruchversuch vom Lobstädter Förster am eigenen Strafraum. „Vor“ war Vehemenz und Richtung zugleich wie beim allseits beliebten Würfelspiel „Sautreiben“. Stange schloss ab. Das war bereits das 2:0 aber auch das erste Eulaer Tor kam aus dem Nichts. Mit einer Einzelaktion setzte sich Steinhäuser durch und wollte flanken. Der Ausrutscher segelte von der Grundlinie in die lange Ecke. Der TSV zeigte aber nach diesen Rückständen weiterhin Charakter. Erst wurde der Gastgeber bearbeitet und zu Fehlern gezwungen. Das führte folgerichtig zum Anschlusstreffer. Krauspe setzte sich links durch. Seinen Flachschuss ließ der Hüter in die Mitte abprallen und Grabner schob die Kugel über die nunmehr unbewachte Linie. Dann wühlte und baddelte der Gast unaufhörlich weiter wie Kampfschweine und Eula begann mit gegenseitigen Schuldzuweisungen untereinander. Idealer Nährboden für eine Wende im Spiel. Ein Fehler wurde dann allerdings bestraft. Der aus der Abwehr über die Mittellinie vorstürmende Winkler machte mit seinem Fehlpass den Weg frei für den postwendenden finalen Langpass der zum alles entscheidenden 3:1 führte. So war es an diesem Tag. Alle Tore waren irgendwie vermeidbar aber ein 0:0 hätte diesem Spiel als Ergebnis auch nicht wirklich zu Gesicht gestanden. Übrigens: Respekt wer`s selber macht. Hinterher erfuhren die Gäste aus erster Hand wie die Wildschweinplage dem Verein zugesetzt hat und wie man sich mit relativ einfachen Mitteln aber mit einem großen Gemeinschaftssinn buchstäblich aus dem Schlamm wühlte. Die Wildschweine sind jetzt außen vor und werden im nächsten Jahr nicht wieder als Vertikutierer eingesetzt werden obwohl die Platzbedingungen hervorragend waren.
Lobstädt mit: Gollmer, Dietel, Mosolygo, Grübel, Leikhauf, Melzer, Krauspe, Fubel, Förster, Hinz, Liedtke, Grabner, Bischoff, Thierfelder, Winkler
Tor: Grabner
http://www.fussball.de/newsdetail/sv-eula-mit-werbebanden-gegen-wildschweine/-/article-id/165924#!/section/stage
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